Du hast dir ein Balkonkraftwerk von Hoymiles zugelegt? Hast aber kein Lust auf kostspielige Gateways oder gar eine separate Mess-Steckdose?
Dann haben wir genau das Richtige für dich: OpenDTU!
OpenWas?
Die Wechselrichter von Hoymiles verfügen über eine eigene Funkschnittstelle.
Diese entspricht jedoch nicht etwa Standarts wie WIFI oder Bluetooth, sondern basiert auf einem eigenen Protokoll. So war bis vor kurzem die Kommunikation mit den Hoymiles-Wechselrichtern den Gateway-Besitzern vorbehalten.
Hier hat sich aber in der letzten Zeit einiges getan und ein paar findige Bastler*innen haben eine wirklich tolle und unkomplizierte Lösung entwickelt!
Das ganze Projekt nennt sich OpenDTU und besteht aus einem WLAN-fähigen Mikrocontroller (ESP32) [2] und einem Funktransceiver (NRF24) [3]. Mit der entsprechenden Software lässt sich so binnen 30 min ein voll funktionsfähiges Gateway mit Webinterface zaubern!
Da wir natürlich auch leidenschaftliche Bastler sind, mussten wir uns natürlich auch sofort so ein schickes Teilchen bauen!
OpenWie?
Alle nötigen Informationen zum Nachbau findet man auf der Github-Page [1] des Projektes!
Hier haben wir dann die Verschaltung des Mikrocontrollers und des Funkchips heraus gelesen und uns entsprechende Bauteile bestellt.
Beim Mikrocontroller haben wir uns für den kompakten ESP32 D1 Mini [2] entschieden.
Dieses Entwicklungsboard hat eine wirklich kleine Bauform und die wesentlichen Komponenten für die Kommunikation über USB sind bereits enthalten.
Neben dem Mikrocontroller benötigt man natürlich noch den Funkchip. Hierbei sind im Wesentlichen zwei Varianten des NRF24L01 verfügbar: mit und ohne externe Antenne.
Welche Variante soll man nun wählen? Das hängt im Wesentlichen von der Entfernung des Gateways zum Wechselrichter ab. In unserem Test haben wir etwa einen Abstand von 20m und bekommen mit dem NRF24L01 ohne Antenne [3] eine stabile Funkverbindung hin. Sind größere Entfernungen zu überwinden oder gar Hecken und Mauern im Weg, so sollte man zu einer Variante mit externer Antenne greifen.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen, ein kleines Platinchen zu entwerfen! Wichtig war uns dabei, dass man kein USB-Kabel für die Energieversorgung braucht. Aus diesem Grund ist ein USB-Stecker bereits in die Platinenkontur integriert. Das hat zum einen den Vorteil, dass man sich das Kabel spart und zum Anderen man die Platine nirgends befestigen muss. Man kann diese einfach in das USB-Netzteil stecken!
Die Platinendaten haben wir auf unserem Github-Kanal hochgeladen. Ladet euch diese einfach runter und fertigt eure eigene Version des OpenDTU-Gateways.
Das Anlöten der zwei Boards ist in etwa 15min mit etwas Fingerspitzengefühl gut machbar und danach kann man auch schon mit dem Programmieren des ESP32 beginnen!
Hierfür muss man sich die aktuelle Firmware-Datei vom Download-Bereich [1] herunterladen und diese dann mit einem geeigneten Flash-Tool per USB an den ESP32 übertragen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Upload-Prozess findet ihr ebenfalls auf der Github-Page [1].
Hierbei findet ihr sowohl für Windows als auch für Linux geeignete Anleitungen!
OpenFazit?
OpenDTU ermöglicht es einem die Hoymiles-Wechselrichter für kleines Geld in vollem Umfang zu nutzen. Eine Leistungsdrosselung oder die Einbindung in das heimische Smarthome-System sind damit kein Problem. Besonders der übersichtliche Start-Screen mit den wichtigsten Informationen zum Wechselrichter und die MQTT-Anbindung haben uns überzeugt. Verwendet man MQTT in Kombination mit einem graphischen Datenanalyse-Tool, wie Grafana [4] lässt sich mit nur wenig Aufwand ein wirklich tolles Übersicht-Dashboard basteln!
Checkt doch mal unsere Shop-Seite aus und überzeugt euch selbst von den Hoymiles-Wechselrichtern!
[1] tbnobody, OpenDTU-Git
[2] AZ-Delivery, ESP32-D1-Mini-Mikrocontroller
[3] AZ-Delivery, NRF24-Funkchip
[4] Grafana Labs, Grafana
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